Die Geschichte der Turn- und Gymnastikabteilung
ist im Wesentlichen die Chronik der TGWH

 
Aus der Gründungszeit
 
Am 01.August 1861 gründeten Heidingsfelder Turner im Konradsgarten
die Turngemeinde Heidingsfeld (TGH). An ihrer Wiege stand als Taufpate die Turngemeinde Würzburg von 1848. In ähnlicher Weise hat 1869 die Heidingsfelder Turngemeinde die Patenschaft für die Turngemeinde Randersacker übernommen.
Schon am 1 Januar 1863 trat unser Verein dem Bayerischen Turnerbund bei,
der am 1 September 1861 in Nürnberg gegründet wurde.
Die Anerkennung der TGH als „eingetragener Verein (e.V.) im Sinne des Vereinsgesetzes vom 29. April 1869 erfolgte 1872 durch das kgl. Bezirksgericht in Würzburg.
Der erste uns in den Akten überlieferte Turnrat aus dem Jahre 1862 hatte folgende Zusammensetzung:
           
                                Vorstand und 1. Sprecher: Johann Balling, Produktenhändler
                                Ersatzmann:                       Buchert, Stadtchirurg
                                1. Säckelwirt:                      Funk
                                2. Säckelwirt                       Kolb
                                Turnwart:                            Michl Josef Weikert, geprüfter Turner
                                1. Schriftwart:                     Brand
                                2. Schriftwart:                     Marck
                                Zeugwart:                           Hatzfeld
                                Bibliothekar:                       Striffler
 
Das erste Ehrengericht des Vereins wurde am 10. August 1862 gewählt und bestand aus
Dr. Bleifuß und dem Brauereibesitzer und Gastwirt Wilhelm Ehlers und Jakob Steigerwald.
Die Mitglieder wurden in „Turner“ (aktiv) und „Turnfreunde“ (passiv) eingeteilt. Zu den ersteren zählten die Mitglieder vom 17. bis zum 25 Lebensjahr. Ab diesem Alters stand es jedem frei, „Turner“ oder “Turnfreund“ zu sein. Später wurde als Altersgrenze das 28. Lebensjahr festgesetzt. Dazu kamen noch die ‚Schulpflichtigen als „Zöglinge“ des Vereins. Ihrem Beruf nach gehörten die Mitglieder vorwiegend zu den Geerbetreibenden und F’abrikarbeitern.
Am 1. Januar1863 zählte der Verein 50 ortsansässige Mitglieder und zwar 30 “Turner“ und 20 „Turnfreunde“. Dazu kamen noch 34 auswärtige Poliere, Bauzeichner und Steinhauer, die damals beim Eisenbahnbau in Heidingsfeld beschäftigt waren, so dass der Gesamtmitgliederstand 84 betrug- 13 Jahre später, im Jahre 1876, war die Mitgliederzahl auf 130 angewachsen, die von ganz geringen Schwankungen abgesehen, bis 1890 ziemlich gleich blieb.
 
Der Turnbetrieb erstreckte sich auf das ganze Jahr – im Winter in einer Scheune, im Sommer auf dem Turnplatz -. Er lag unter der Leitung des geprüften Turnwartes und 6 geschulten Vorturner, Die Turner wurden in 3 Riegen zu je 10 Mann eingeteilt. Bevorzugte Geräte waren Reck, Barren und Klettergerüst.. Die schulpflichtigen Zöglinge erhielten mit Genehmigung des Bezirksamtes Würzburg wöchentlich an zwei Tagen je eine Turnstunde.
 
 
 
 
Die Anschaffung der ersten Turngeräte erfolgte mit Hilfe von Aktien, die die TGH zu je einen halben Gulden an ihre Mitglieder ausgab und ratenweise zurückzahlte, wobei das Los entschied. Ferner richtete der Verein am 26. November 1862 an das kgl. Bezirksamt Würzburg die Bitte, dass nach dem Wunsch der Frauen und Jungfrauen eine Sammlung unter denselben zum Ankauf einer Fahne für den Turnverein gnädigst genehmigt werde. Die feierliche Übergabe der Fahne erfolgte im Rahmen eines großen Festes mit Festzug usw. am 26. Juli 1863.
 
Als Vereinslokal diente seit dem 1. Juni 1862 das „Gasthaus zum Schwan“, am Marktplatz, das damals von dem Mitglied des Ehrengerichtes und späteren Ehrenmitglied Wilhelm E’hlers geführt wurde. Hier fanden allwöchentlich am ‚Sonntag die Turnerkneipen mit „Gesang und Vorlesung“, sowie die üblichen gesellschaftlichen Veranstaltungen des Jahres statt. Am Sonntagnachmittag aber zogen die Mitglieder auf fröhliche Turnfahrten in benachbarte Dörfer. Den Höhepunkt bildete jedes Jahr das Stiftungsfest im Hochsommer, wo sich die Turngemeindler um ihre Fahne scharten, um mit klingendem Spiel durch die Straßen zum Turnplatz zu ziehen und dort in edlem Wettkampf ihr Können unter Beweis zu stellen.
 
 
 
Fortsetzung folgt !
 
 
 

 

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